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Wenn Deutsche an Parkett denken, haben sie ein festes Holz, wie die Eiche oder ein wertvolles, widerstandsfähiges Holz, wie Teakholz im Sinn. An einen Parkettboden aus Bambus denken die wenigsten Häuslebauer. Aus einem Gras Parkett herzustellen, klingt im ersten Moment wenig glaubwürdig.

Biologische Einordnung von Bambus

Bambus zählt zum Tribus der Süßgräser und wächst grasartig in meterlangen Halmen. Er gehört zur Unterfamilie der Bambusgewächse. Anders als die heimischen Gräser verholzt der Halm, nachdem er seine Wuchshöhe von bis zu 5 Metern erreicht hat. Die schnell wachsenden Halme schießen pro Tag etwa dreißig bis einhundert Zentimeter in die Höhe. Geerntet werden die Bambusstängel im Alter von drei bis fünf Jahren.

Wie wird aus dem Riesengras ein Parkettboden?

Die unteren Teile der Halme werden in Stäbe geschnitten, geschliffen und anschließend mit Kleber unter hohem Druck zusammengepresst. Bambusparkett wird in Naturform, geölt oder lackiert angeboten. Das aus vielen einzelnen Bambusstreifen bestehende Parkett können Sie mehrfach abschleifen und die Oberfläche erneut behandeln.

Wie strapazierfähig ist Bambusparkett?

Was muss ein Parkettboden alles aushalten? Spitze Absätze, spielende Kinder, Flüssigkeiten, Änderungen der Luftfeuchtigkeit uvm. sind alltägliche Belastungen für den Parkettboden. Die Holzforschung der technischen Universität München hat die Belastbarkeit von Bambusparkett im Vergleich mit Parkett aus Fichtenholz und Eichenholz getestet. Das Testergebnis im Einzelnen:

Luftfeuchtigkeit

Bambusparkett hat ein geringeres Quell- und Schwindverhalten als Eichen- oder Fichtenparkett. Dadurch verringert sich nachweisbar die sonst übliche Fugenbildung bei geringerer Luftfeuchtigkeit im Winter. Bambusparkett kann dadurch auch sehr gut auf einer installierten Fußbodenheizung verlegt werden.

Absatzeindrücke

Bei der angewandten Methode der Härteprüfung nach Brinell, wird der Härtegrad durch das Aufpressen einer Metallkugel auf das Prüfobjekt bestimmt. Der Metallkugeltest ergab, dass das Bambusparkett die höchste Brinell-Härte aufweist. Spitze Absätze hinterlassen auf dem Bambusparkett nur geringe Abdrücke.

Glassplittertest

Das passiert auf jeder Party, ein Glas rutscht aus der Hand und zersplittert auf dem Boden. Ehe die Scherben aufgekehrt sind, werden sie von herumgehenden Gästen unter den Schuhen weiterverteilt. Auch bei diesem Test bewies das Bambusparkett seine Strapazierfähigkeit. Auf der Oberfläche war kaum ein Kratzer zu erkennen.

Ist Bambusparkett für Spielzimmer geeignet?

Parkett aus Bambus ist für ein Spielzimmer durch seine außerordentlich hohe Strapazierfähigkeit sehr gut geeignet. Dieses Parkett verzeiht viele unterschiedliche Belastungen und sieht lange schön aus.

Parkettfarben

Bambus hat eine sehr helle Färbung. Wenn Sie in Ihrem Haus dunkleres Parkett verlegen wollen, ist dies auch völlig unproblematisch. Der Bambus enthält natürliche Stärke in seinen Pflanzenfasern. Durch eine starke Hitzeeinwirkung im Herstellungsprozess karamellisiert die Stärke und der Bambus erhält eine wunderbar warme Holzfarbe.

Muss der Pandabär demnächst hungern?

Um den Pandabären, der sich ja bekanntlich fast ausschließlich von Bambusblättern ernährt, müssen Sie sich keine Sorgen machen. Seinen Nahrungsbedarf befriedigt der Panda mit Bambussorten die nicht verholzen und damit nicht zur Parkettherstellung geeignet sind.

Ökologische Betrachtung

Sägefähiges Stammholz von heimischen Bäumen wird in der Optimalphase des Holzwachstums geerntet. Als optimal sehen Forstwirte ein Baumalter von 80 bis 160 Jahren an. Der Baum ist nach der Ernte tot, nur durch Neuaufforstung bleibt der Waldbestand erhalten.

Anders beim Bambus, die schnell wachsenden Halme können bereits nach fünf Jahren geerntet werden. Ähnlich wie beim Abschneiden des heimischen Grases oder dem Stechen von Pilzen bleiben die Rhizome davon unbehelligt. In der nächsten Wachstumsphase treiben wieder neue Stängel nach. Die Ökobilanz von Parkett aus Bambus ist damit sehr gut.

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